Heute möchte ich über einen Geschichte-Podcast schreiben, der mir bei der Lektüre des neuen „SEIN“-Magazines ins Auge gesprungen ist: „Geschichten aus der Geschichte“ – ein Podcast von Daniel Meßner und Richard Hemmer.
Im genannten Magazin für „Menschen mit Erfahrung“ (oh ja, mit 52 komme ich langsam in diese Richtung) wurde dieser Podcast für die Zielgruppe empfohlen. Irgendwas von zwei Historikern, die sich gegenseitig in jeder Folge eine Geschichte erzählen. Auf jeden Fall wurde ich neugierig.
Wer sich gleich informieren möchte – es gibt auf YouTube einen Beitrag aus der Reihe „Schule im Gespräch“, in der dieser Podcast von einem der Moderatoren vorgestellt wird:
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Das Erste, was mir in der Podcast-App ins Auge springt, ist die schiere Anzahl der Folgen: immerhin schon 378! (Stand 27.12.2022) Die Themen sind breit gestreut und quer über alle Epochen. Mutig suche ich mir Folge 371 aus – Thema ist die Herrscherin Galla Placidia, die einige Zeit lang Regentin des Weströmischen Reiches war und mir zumindest namentlich etwas sagt.
Mit Bruno Kreisky fängt es an….
Die erste Überraschung gleich zu Beginn – als Jingle wird das legendäre Zitat des schon verstorbenen ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers Bruno Kreisky aus dem Jahre 1981 verwendet: „Lernen S‘ a bisserl Geschichte, dann wer´n S‘ sehn, Herr Reporter, wie sich das damals entwickelt hat.“ Sehr passend! Praktisch: Wer sich über den Hintergrund dieses Zitates informieren möchte, wird ebenfalls im Podcast fündig – in Folge 5 werden die Geschehnisse ausführlich beleuchtet.
…mit Charme und Humor geht es weiter….
Danach erfolgt die Vorstellung der beiden – und das Konzept des Podcasts wird erläutert: Woche für Woche erzählen sich die beiden Historiker eine „Geschichte aus der Geschichte“, wobei der eine nie weiß, was ihm der andere erzählen wird.
Und so ist immer einer der Erzähler, und der andere der Zuhörer, wobei es oft zu Rückfragen und Dialogen kommt. Es ist kein Vortrag, sondern tatsächlich vielmehr eine Erzählung. Man fühlt sich mit den beiden wie an einem Tisch, das Medium des Podcasts wird dafür optimal genützt.
Die Erzählweise selbst ist nicht bierernst, sondern leicht und durchaus mit Humor durchzogen. Es macht Spass, den beiden zuzuhören – der Podcast lebt auch von der Interaktion der beiden. Zwar werde ich mir sicher nicht alles merken – aber zb dass es den „Marsch der 10.000“ gegeben hat (der mir bis dato völlig unbekannt war – Folge 378), werde ich nicht mehr vergessen.
Werbung einmal anders
Ein kleines „Highlight“ ist für mich die in den Podcast eingebaute Werbung zu Beginn – normalerweise ja eher lästig. Diese erfolgt im Rahmen eines Dialogs der beiden Protagonisten, der aber für mich so viel Augenzwinkern enthält, dass ich sie wirklich gerne höre – ich finde sie sehr amüsant. Es gibt zwar die Möglichkeit, auch eine werbefreie Version des Podcasts zu abonnieren – aber das will ich eigentlich gar nicht :-).
…mit Bruno Kreisky hört es auf.
Am Ende der Folge fühle ich mich über Galla Placidia gut informiert – und auch gut unterhalten. Der Podcast hält für mich sehr schön die Balance zwischen Wissensvermittlung und Entertainment. Ideal für Strassenbahnfahrten oder Spaziergänge, als Ablenkung von ungeliebte Haushaltstätigkeiten 🙂 oder zur Überbrückung von Wartezeiten.
Am Ende jeder Folge ist wieder Bruno Kreisky zu hören….ein würdiger Abspann!
Fazit:
Mein persönliches Fazit: Ähnliche Formate würde ich mir auch für andere Wissensgebiete wünschen. Da ich den Podcast erst jetzt für mich entdeckt habe, habe ich „einige“ Episoden nachzuhören – und ich freue mich darauf!
PS: Die Folgen erscheinen wöchentlich immer mittwochs und dauern jeweils ca 1 Stunde.