Heute leider eine traurige Nachricht: Nichelle Nichols, sie verkörperte in der Urserie „Raumschiff Enterprise“ die Kommunikationsoffizierin Lieutenant Nyota Uhura, ist in der Nacht auf Sonntag, den 31.7.2022, verstorben. Sie wurde 89 Jahre alt.
Ich möchte keinen klassischen Nachruf schreiben – das können andere viel besser, und über Nichelle Nichols Leben gibt es im Internet ohnehin viele Quellen. Stellvertretend möchte ich auf den Beitrag von ORF.at und ihren Wikipedia Eintrag hinweisen, natürlich auch auf ihre persönliche Homepage.
Erinnerungen
Vielmehr möchte ich ein paar persönliche Erinnerungen teilen. Das erste Mal muss ich sie in den 70ern gesehen haben – als Kinder haben wir die Urserie „Star Trek – Raumschiff Enterprise“ nahezu verschlungen. Und ich habe mich damals immer gefragt, was dieser komische silberne Knopf war, der immer an oder aus ihrem Ohr hing – tatsächlich eine Art Vorläufer des heutigen Headsets.
Ein Kuss mit Folgen
Irgendwann habe ich mitbekommen, dass sie und Captain Kirk/William Shatner 1968 in Folge 10 der Serie den ersten Kuss zwischen Menschen verschiedener Hautfarben im US-TV ausgetauscht haben sollen – als Kind habe ich nicht verstanden, was daran so besonders sein soll; heute weiss ich, dass der Schöpfer der Serie, Gene Roddenberry, damit ein mächtiges Signal senden wollte. Und bis heute tritt Star Trek als Botschafter gegen Rassismus und Homophobie auf, mit ein Grund, warum ich die Serie so liebe.
Auch dass Martin Luther King sie persönlich gebeten hat, ihre Rolle als Uhura nicht aufzugeben (sie wollte nach der 1. Staffel aussteigen und sich der Musik widmen), habe ich erst später gelesen.
Hailing frequencies open!
Später dann, in den frühen 90ern, als ich im Fido-Netz unterwegs war, war es unter Trekkies en vogue, Nachrichten mit „Hailing frequencies open“ zu beginnen und mit „Hailing frequencies closed“ zu beenden – also mit den Worten, mit denen Lt. Uhura stets den „Funkverkehr“ der Enterprise mit anderen Raumschiffen eröffnete und abschloss. Auf Deutsch „Grussfrequenzen aktivieren!“
Nach dem Kinofilm Star Trek VI – das unentdeckte Land (1991) habe ich sie dann aus den Augen verloren. Dank Internet hörte ich ab und zu etwas in den Fangruppen, sie war auch öfter auf Convention zu Gast. Ihr Besuch bei US-President Obama 2012 war natürlich auch Thema, genauso wie ihr Schlaganfall 2015.
Auf Mission für die NASA
Eine Seite, die ich gar nicht an ihr kannte, war ihr Engagement für die NASA: Sie warb bei Frauen und Angehörigen von Minderheiten für den Beruf des Astronauten. Dazu gibt es ein schönes Video der NASA, das ich hier von YouTube embedded habe:
Danke!
Schlussendlich bleibt mir nur, Danke zu sagen. Sie war Teil der Enterprise-Crew, deren Abenteuer bei mir den Grundstein für das Interesse an Astronomie und Raumfahrt gelegt hat. Vielen Dank für die vielen Abenteuer in der Galaxis, die ich als Kind und später immer wieder auch als Erwachsener erleben durfte.
Hailing frequencies closed. But not forgotten – wherever you are right now.
#uhura #startrek
#ThisIsThePowerOfStarTrek
Ja, das ist schade, aber sie ist ja auch sehr alt geworden. William Shatner ist ja auch nicht mehr der Jüngste, ich denke, das geht auch nicht mehr lange mit ihm… Und so langsam sterben die Helden unserer Kindheit. Und es wird einem bewusst, wie alt man selbst geworden ist.
Hallo Martin, ja, du hast recht – man merkt, wie die Jahre vergehen und dass man selber nur endlich ist. Es macht nachdenklich…